Sautelet, Michel
Belgischer Statistiker bei der Eurostat-Behörde der die EU-Betrugsbehörde OLAF und den Präsidenten der EU-Kommission, Romano Prodi über Betrugsvorwürfe in bezug auf das Statistische Amt der Kommission, Eurostat, in Kenntnis setzte.
Sautelet benachrichtigte OLAF über Unregelmäßigkeiten bei Verträgen, die an die Firma Eurocost vergeben wurden. Diese war vom damaligen Generaldirektor von Eurostat, Yves Franchet, gegründet worden. Die Aufträge, so der Vorwurf, seien zu einem Preis vergeben worden, der die übliche Summe um das dreifache übersteigt. Ermittlern von OLAF gelang es nicht, Sautelets beschwerden nachzugehen. Sie teilten ihm mit, seine Bedenken seien grundlos. Die hohen Auftragsvolumina seien durch Missmanagement, aber nicht durch Betrug zu erklären. Den Ermittlern gelang es auch nicht, die von Sautelet benannten Mitarbeiter zu kontaktieren, die in der Lage gewesen wären, seine Darstellung zu bestätigen. Die Dokumente, die Sautelet zur Verfügung gestellt hatte, um seine Anschuldigungen zu belegen, sind mittlerweile verschwunden, nachdem sie "falsch archiviert" wurden.
Sechs Monate nach den misslungenen Ermittlungen von OLAF übersandte Sautelet eine weitere E-mail an Prodi. Es wurden keine Ermittlungen aufgenommen. Die E-mail wurde an Franchet weitergeleitet.
Links
Siehe whistleblowers und Eurostat -Skandal